Die iranische Autorin Fariba Vafi gilt als eine der innovativsten Schriftstellerinnen der persischen Gegenwartsliteratur und verleiht Frauen in ihren Werken eine Stimme. Am 15. November konnten die Besucherinnen und Besucher bei einer zweisprachigen Lesung in der vhs einen Einblick in verschiedene Werke von Fariba Vafi erhalten. Die Übersetzerin Jutta Himmelreich führte durch den Abend. Nadine Kettler vom Baden-Badener Theater trug die Texte vor, darunter ein Beitrag, den die Autorin im September für den Berliner Tagesspiegel schrieb:
"Reißt eine Frau sich wutentbrannt ihr Tuch vom Kopf und trampelt hasserfüllt darauf herum, so vermittelt sie der ganzen Welt eine unverhohlene Botschaft. Springt eine Frau plötzlich mitten in eine Ansammlung von Menschen und tanzt, so fordert sie ihr Recht zu tanzen ein. Singt eine Frau auf dem Wochenmarkt plötzlich aus voller Kehle, so pocht sie auf ihr Recht zu singen. [...] Eine Frau, die ohne ihr Kopftuch aus dem Haus geht, übt sich im Mutigsein. Sie übt ihre Freiheit ein. Sie stärkt die Solidarität". Heißt es da u.a.
Für das Werk "Tarlan" wurde Fariba Vafi mit dem Liberaturpreis auf ausgezeichnet.
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