Monika Ittner von DIAKONEO lud zum 49. Runden Tisch des Seniorennetzwerks Nordstadt ein. Auf Grund der Corona-Pandemie fand auch dieser Runde Tisch online statt. Einer der Tagesordnungspunkte war die Vorstellung des seniorenpolitischen Gesamtkonzepts der Stadt Nürnberg durch
Karin Gallert vom Seniorenamt.
Barbara Regitz, MdL und seniorenpolitische Sprecherin der CSU-Landtagsfraktion, ist es ein Anliegen, hier in ihrem Newsletter die wichtigsten Aussagen von Frau Gallert zusammenzufassen.
Ausgangspunkt für das seniorenpolitische Gesamtkonzept, das auf Antrag der CSU-Stadtratsfraktion im März 2018 beantragt wurde, ist der sozialpolitische Orientierungsrahmen, der durch zehn Leitlinien der Nürnberger Sozialpolitik definiert wird. Einer der zehn Leitsätze lautet: eine alternde Gesellschaft gestalten. Das Gesamtkonzept leitet sich aus der strategischen Ausrichtung des Seniorenamts, das ein Globalziel ausgegeben hat, ab: „Wir wollen, dass Nürnberg eine Stadt für alle Lebensalter ist. Wir wollen, dass ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger möglichst selbstbestimmt leben können und Chancen erhalten, am sozialen, kulturellen und politischen Leben teilzunehmen.“
Karin Gallert zeigte acht Gestaltungsfelder auf, wo kommunale Seniorenpolitik in Nürnberg erforderlich ist und wirken soll. Es sind „aktives Alter“, Wohnen/Verkehr/ urbanes Leben, Diversität, Generationenbeziehungen und Gesundheit/Prävention. Als die derzeit drei dringlichsten nannte sie Altersarmut, pflegerische Versorgung und Digitalisierung. Diese drei werden vom Seniorenamt aktuell priorisiert behandelt. Frau Gallert betonte, dass kommunale Seniorenpolitik nur dann erfolgreich sein kann, wenn sie von vielen Seiten als Querschnittsaufgabe verstanden wird. Daher befindet sich das Seniorenamt in kontinuierlicher Abstimmung mit der Stadtteilkoordination und integrierten Sozialplanung des Sozialreferats sowie mit der Stadtplanung und -entwicklung. Von großer Bedeutung sind Gallert zufolge ebenso die Kooperationen mit der Wohnungswirtschaft wie z.B. der wbg/Sigena und mit anderen Akteuren der Seniorenhilfe wie z.B. Wohlfahrtsorganisationen.
Die Ziele und die damit einhergehenden Maßnahmen, die das seniorenpolitische Gesamtkonzept verfolgt, sind vielfältig. Um den demographischen Wandel als Thema in der Stadtplanung zu verankern, führt man repräsentative Seniorenbefragungen durch und erstellt Bedarfsgutachten. Damit die Angebote für soziale Teilhabe, Gesundheitsförderung, Bildung und Kultur gesteigert werden, erfahren die sozialen Treffpunkte in den Quartieren eine Stärkung. Das Freiwilligenmanagement und die Quartiersarbeit müssen noch enger vernetzt werden, so Karin Gallert. Weitere Kernpunkte des Konzepts sind ein Arbeitsprogramm gegen Altersarmut und das Projekt „Wege in die digitale Welt für Ältere“.
Für Barbara Regitz ist die Wertigkeit des Nürnberger Gesamtkonzepts nicht hoch genug einzuschätzen: „Bereits vor vier Jahren hat die CSU im Stadtrat erkannt, dass eines der Megathemen, das die Kommunen die nächsten Jahrzehnte primär beschäftigen wird, die alternde Stadtgesellschaft ist. Das Konzept, das daraufhin vom Seniorenamt erstellt wurde, ist eine große Hilfe für alle Nürnberger Seniorinnen und Senioren. Frau Gallert und ihrem Team danke ich für ihre konstruktive Arbeit.“
Noch ein Hinweis vom 49. Runden Tisch des Seniorennetzwerks Nordstadt: Das neue Seniorennetzwerk für Thon, Wetzendorf und Schniegling hat mittlerweile ein Büro im Ökumenischen Gemeindezentrum in der Cuxhavener Str. 60 eröffnet. Geleitet wird es von Julia Krupke.